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Bremsbeläge: Resin, Sinter, Metallisch, Organisch?

Viele tun sich schwer mit der Frage, welche Bremsbeläge sie an ihr Bike montieren sollen: Resin? Sinter? Das sagt dir nix? Hier ein paar aufklärende Worte zum Thema.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, dass man Original-Beläge des Herstellers einsetzt, da der Trend immer mehr in die Richtung geht, dass die Bremsscheiben auf spezifische Beläge ausgerichtet sind. Wer in einem solchen Fall die falschen Bremsbeläge einsetzt, kann seine Bremsscheiben in kürzester Zeit zerstören. Daher unbedingt darauf achten, dass keine metallischen Beläge für reine Resin-Scheiben verwendet werden oder umgekehrt. Das eine führt zu einer enorm hohen Abnutzung, das andere resultiert in hohem Verschleiss mit mangelndem Bremseffekt.

Ausserdem sollte man sich informieren, was der Hersteller bezüglich „Einfahren der Bremsen“ vorgibt. Während gewisse Kombinationen fast keine Einfahrzeit benötigen, kann es bei gewissen Systemen zu Problemen führen, wenn man diese Vorgaben missachtet (Verglaste Scheiben bspw.).

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Metallisch oder organisch? Der Unterschied ist von blossem Auge kaum erkennbar

Metallische Bremsbeläge – Sinter Brake Pads

Die metallischen Elemente von Sinter Bremsbelägen werden mit Hitze und Druck in das Bremsmaterial eingearbeitet. Diese Beläge sind besonders gut im Handling von hohen Temperaturen und nutzen sich weniger schnell ab.

Lange Haltbarkeit und gleichbleibende Bremspower unter unterschiedlichen Bedingungen. Die metallischen Beläge werden von Regen und Schnee weniger beeinflusst, die Bremspower bleibt die selbe – Hayes Components

Vor- und Nachteile

+ Weniger anfällig auf Hitze und weisst daher weniger Fading auf
+ Besser in extremen Bedingungen wie Schlamm, Regen, Schnee und Staub
+ Besser im Nassen, da die Beläge Wasser absorbieren können
+ Längere Haltbarkeit

– Kann schneller Geräusche verursachen
– Weniger Bremspower vor dem Einfahren
– Höhere Abnutzung der Bremsscheiben
– Benötigt mehr Zeit zum Einfahren

Praxistipps:

Bist Du ein schwerer Fahrer oder gehst härter mit Deinen Bremsen um? Fährst Du oft im Nassen oder auf sehr staubigen Trails? Dann sind die metallischen Beläge auf Dich zugeschnitten.

Diese Beläge sind auch besonders gut bei langen Abfahrten, wo man sich eine konstante Bremsleistung wünscht.

Geräusche können (je nach Kombination) ein grosses Problem bei metallischen Pads sein. Solltest Du dieses Problem haben, dann versuch zuerst die Oberflächen der Beläge zu schleifen. Durch hohe Hitzeentwicklung, in Kombination mit dem Bremsmaterial, dem Abrieb der Scheibe und Dreck von aussen, kann es zur Bildung einer verhärteten Oberfläche auf den Belägen führen, welche Geräusche erzeugt. Sollte dies nichts bringen, ist es eventuell an der Zeit, die Resin-Beläge auszuprobieren, welche dieses Phänomen zwar auch aufweisen können, aber grundsätzlich leiser sind.

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Viel Know-How und Entwicklung in einem unterschätzten Kleinteil

Organische Bremsbeläge – Resin Brake Pads

Diese Beläge werden aus organischen Fasern und Kunstharz hergestellt. Auch wenn sie weniger hart sind, als metallische Beläge, bieten sie mehr Biss und erzeugen weniger Geräusche.

Vor- und Nachteile

+ Geräuscharm
+ Keine Einfahrzeit notwendig
+ Geringere Abnutzung der Scheibe

– Mehr Abnutzung unter staubigen und sandigen Bedingungen
– Schwache Leistung im Nassen, da sich Wasser auf der Oberfläche sammelt
– „Verglasung“ der Beläge

Praxistipps:

Fährst Du eher Crosscountry und All-Mountain oder bist Du ein Leichtgewicht? Dann sind diese Beläge besser für Dich geeignet.

Sie halten nicht so lange wie metallische Beläge, aber beissen von Anfang an gut zu und tendieren zu weniger Bremsgeräuschen. Bei längerem oder härterem Einsatz, kann es zur Verglasung der Beläge kommen: Mit einem Schleifpapier oder einer Feile lässt sich das jedoch schnell beheben. Es ist wichtig, diese Beläge regelmässig zu kontrollieren oder ersetzen.

Allgemeine Tipps:

Beläge reinigen: Es kann vorkommen, dass Fremdstoffe auf den Belägen landen (Öl, Schmutzwasser oder Staub und Dreck), diese sollte man verbrennen. Einfach etwas Alkohol oder Brennsprit auf die Beläge und anzünden. Versteht sich von selbst, dass die Beläge zuerst aus dem Bike entfernt werden sollten. Die Beläge danach leicht anzuschleifen, kann ebenfalls nützlich sein.

Bremsscheiben auswechseln: Grundsätzlich lässt sich jede Bremsscheibe mit jeder Bremse kombinieren, solange die Einbaugrösse identisch ist. ACHTUNG: Es gibt Scheiben, welche ausdrücklich für Resin- oder Sinter-Beläge konzipiert wurden: Diese sollte man nicht mit falschen Belägen verwenden.

 

Ich persönlich bevorzuge die hohe Bremskraft und Langlebigkeit der metallischen Bremsbeläge, bin aber auch nicht der leichteste Fahrer und benötige das Mehr an Bremspower besonders bei langen Abfahrten. Ansonsten würde ich mich für Resin-Beläge entscheiden. Wichtig ist es, dass man die Unterschiede kennt und für sich selbst die optimale Variante wählen kann.

Viel Glück beim Probieren und Fragen einfach wie immer im Kommentarfeld hinterlassen.

 

Weitere Infos zu Scheibenbremsen:

Bremsen einstellen – Kompatibilität von Scheiben

AVID Bremsen entlüften

Shimano Bremsen entlüften

Bremsen korrekt einstellen

 

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23 Gedanken zu “Bremsbeläge: Resin, Sinter, Metallisch, Organisch?”

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