Jeder von uns hatte schon mal eine Panne auf einer Biketour. Oder gleich mehrere Pannen auf der gleichen Tour. Oder eine Loppertour mit 6 Platten. Auf jeden Fall ist in solchen Situationen das richtige Werkzeug gefragt. Welche Produkte bei uns in den letzten Jahren so manchen Biketag gerettet haben seht ihr hier: drei bewährte Tools, die in jeden Bikerucksack gehören.
Flickzeug
Das klassische Flickzeug ist in den letzten Jahren ziemlich aus der Mode gekommen. Man fährt Tubeless, schleppt einen Ersatzschlauch mit oder ist von Reifen und Schlauch derart überzeugt und verzichtet gänzlich auf die Pannenhilfe im Rucksack. Kann oft gut gehen aber wenn der Kollege Murphy mal richtig zuschlägt, geht absolut nichts über gutes Flickzeug. Und nein das selbstklebende das-ist-genau-so-zuverlässige-wie-das-andere Zeug ist unbrauchbar. Punkt. Das ist mit den Jahren noch genau gleich schrottig wie früher.
Seit etwa 20 Jahren gibt es nur ein Reparaturset, das sich komplett bewährt hat. Es sieht auch immer noch genau gleich aus wie damals. Und ist noch immer das günstigste Produkt auf dem Markt. Es besteht noch immer aus Schleifpapier, Vulkanisierflüssigkeit und Patches in zwei verschiedenen Grössen. Diese halten noch immer perfekt und vor allem sehr lange. Platten beim 29er, 650b oder 26“? Oder beim BMX? Oder beim Kindervelo? Geht alles!
Das Set mit vier kleinen und zwei grossen Patches inkl. Vulkanisierflüssigkeit und Schleifpapier kostet CHF 3.50. Das Set wird von der Firma Rema Tip Top hergestellt und ist in den meisten Fachgeschäften erhältlich. Man kriegt es sogar bei Migros unter der Eigenmarke Bike Equipment. So kann man es beim Wochendeinkauf gleich mitnehmen.
Reifenheber
Die Liebhaber von stabilen DH Reifen kennen das Problem. Man hat zwar Schlauch oder Flickzeug und eine Pumpe dabei, aber der ver***** k**** Reifen lässt sich einfach nicht von der Felge trennen. Er bewegt sich keinen Millimeter. Zum Glück hat man ja noch einen Reifenheber dabei. Knorz, knorz & päng. Futsch ist der Reifenheber. Und man steht noch immer irgendwo in der Pampa und sucht verzweifelt nach neuen Kraftausdrücken. Ich habe im Lauf der Zeit noch JEDEN Reifenheber bei solchen Aktionen zerstört. Vielen Dank an Maxxis Minion DH mit doppelter Seitenwand. Grrrrr…
Der einzige brauchbare Reifenheber war jahrelang Serkis Pedro’s Ungetüm. Also eigentlich ein superstabiler Schraubenzieher mit abgerundeten Kanten. War die Lösung für jeden störrischen Reifen. Bis ich mal per Zufall den EMT Pro MTB Lever von Specialized gefunden habe.
Im Gegensatz zu allen anderen Plastikreifenhebern ist dieses Ding nämlich mit einer Metallplatte verstärkt. Ist das schwerer als gewöhnliche Reifenheber? Selbstverständlich! Dafür ist er qualitativ in einer komplett anderen Dimension als die Konkurrenz. Egal ob Minion DH oder Conti Kaiser oder Draht-Schlammreifen… der Specialized Reifenheber hat bisher alles anstandslos gemeistert. Sehr clever ist auch, dass die beiden Heber über kleine Magnete verfügen, was das Verstauen noch erleichtert. Und es hat dazu noch einen integrierten Flaschenöffner! Nicht unbedingt lebensnotwendig aber auch ein Zeichen, dass auch ein simples Werkzeug durchdacht sein kann.
Diese Reifenheber könnt ihr in diversen Farben im Bergwerk in Horw kaufen.
Multifunktionswerkzeug
Inzwischen gibt es auf dem Markt diverse sehr brauchbare Multi-Tools. Aktuell ist in meinem Rucksack immer ein kleines und kompaktes Lezyne Tool dabei. Hat alle nötigen Werkzeuge integriert (Kettennieter, div. Inbus, Torx, Schraubenzieher etc.). Damit bin ich bisher wirklich zufrieden. Und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt.
Der Urvater aller brauchbaren Werkzeuge ist aber das Topeak Alien. So lange wie dieses Multi-Tool hat mich kein anderer Artikel begleitet. Das Alien hat mich seit 1998 vor unzähligen langen Märschen bewahrt, weil es lose Schrauben anzieht, gerissene Ketten flickt und noch sonstige Reparaturen tadellos unterstützt.
Die wichtigsten Werkzeuge an einem solchen Multi-Tool sind sicher mal die Inbus-Schlüssel. Ohne die geht bei einem Bike gar nichts. Damit kann man so ziemlich alle Schrauben beim Bike wieder anziehen. Oder auch lösen, falls man das muss. Kreuz-/Torx-Schlüssel braucht man meist für die Scheibenbremsen. Hier hat sich einfach schon gezeigt, dass die Hebelwirkung vieler Multi-Tools zu gering ist, um solche Schrauben on-the-fly anzuziehen. Dies besser zuhause oder in einer Werkstatt erledigen. Was aber ganz ganz wichtig ist – vor allem bei langen Touren – ist ein Kettennieter. Kette kürzen, zunieten, und weiter geht die Tour. Das hat mich schon vor manchem unglaublich langem Marsch verschont.
Vor dem Alien hatte ich eine Vielzahl von anderen Tools. Die haben sich aber innert kurzer Zeit durch Rost zersetzt oder sind sonst auseinandergefallen. Oder haben Inbus Köpfe gleich beim ersten Einsatz zerstört. Für ein 16-jähriges Werkzeug noch immer recht ansehnlich. Bin mal sehr gespannt, ob das Lezyne ähnlich lange seinen Dienst verrichtet.
Welches sind deine unverzichtbaren Begleiter? Let us know!
5 Gedanken zu “Drei Retter für die Biketour”
ganz viele brauchbare Dinge für deinen Bikerucksack!
…und die Kabelbinder nicht vergessen!
… und mit einem Leatherman kann man sogar sich spontan lösende Kassetten festziehen ;-)
…Materialkontrolle sonst gibts überraschungen ich kenne dies…leider Gruss an Serki & co, endlich Sonne in Lugano ich bekam schon bald Schwimmhaut zwischen den Zehen wie bei den Wasservögel haha…
Für mich gehört der Kabelbinder auf jeden Fall ebenfalls dazu: http://www.flowzone.ch/images/albums/userpics/10001/engadin-suvretta-mtb-8.jpg
@shilaty: Na dann viel Spass an der Sonne und beste Grüsse zurück :)