Homberg Race Review – Rennbericht Homberg 2009

Hechti: Für mich persönlich stand das Race-Wochenende eher unter einem schlechten Stern: Schon anderthalb Wochen vorher krank gewesen und am Donnerstag und Freitagmorgen jeweils wiedermal Blut gehustet. Aber ich wäre kein Hechti, wenn ich mich von solchen Kleinigkeiten vom Fahren abhalten lassen würde! Also Freitagmittag schnell die Sachen gepackt und am Abend nach der Arbeit samt Bike und Gepäck zu den beiden Meyers nach Zofingen gepilgert. Nach noch `ner Pizza und `nem Bier gings dann auch schon relativ zeitig ins Bett, Vollblut Racer eben *g*

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Qualifying

Am Samstag Morgen ging es dann früh um 8 los, erst erstaunt darüber das wir doch so pünktlich los kamen, ging es dann nach den ersten 5 Kilometern nochmal zurück … Paede Meyer hatte seinen Schlafsack vergessen, irgendwas musste ja sein. Egal, wir waren trotzdem pünktlich genug da! Pünktlich genug um den Steuersatz vom Paede nochmal startklar zumachen, den er am Tag zuvor beim Einbau seiner neuen Boxxer Team Gabel etwas verwürgt hatte. Aber auch auf offener Wiese kriegt Teammech Hechti dies natürlich geregelt, nach einigen Anläufen und diversen „Kügelisuch-Aktionen“ war der Steuersatz wieder plus minus fit und wir konnten mit dem Training anfangen.

Die Strecke am Homberg ist eigentlich ganz lustig, technisch nicht wirklich schwierig dafür teilweise aber ziemlich tretintensiv. Was mir normalerweise sehr entgegenkommt, sollte mir an diesem Wochenende jedoch zum Verhängnis werden. Mit dem blöden Husten den ich derzeit mit mir rumschleppe, mochte ich einfach überhaupt nicht pedalieren, dazu kam, dass ich während des Fahrens husten musste, dies teilweise sogar so fest, dass ich die Augen dabei schloss. Ist natürlich eher unpraktisch, trotzdem überlebte ich das Training ohne Sturz.

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Über Mittag gab es dann einen kurzen Regenschauer der glücklicherweise aber nur die letzten knapp 100 Meter der Strecke aufweichte und die einzig technischen Stücke verschont liess. Nach dem Training am Nachmittag und einigen Gesprächen mit Bekannten die auch am Race teilnahmen, ging es dann für uns vier relativ schnell nach Interlaken zum Übernachten.

Die Nacht auf Sonntag verbrachten wir beim Nick und Marcel Beer, von denen aber nur der Marcel Beer anwesend war. Er hatte sich im Winter die Nieren kaputt gemacht und war deshalb am Donnerstag grad nochmal im OP. Der arme Siech sah nicht wirklich gut aus und hatte nach eigenen Aussagen auch schon einiges abgenommen, nochmal gute Besserung! Was uns natürlich nicht daran hinderte am Abend noch zu Grillen, Steak, Wurst und Huhn, eben alles was das Downhillerherz begehrt. Lucas Meyer kochte dazu noch Nudeln und … äääh … naja so fertig Sauce halt und so konnten alle kräftig reinhauen.

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Nach dem alle gesättigt waren und die Küche wieder halbwegs sauber war, tranken Lucas und ich noch ein Bierchen und zogen für den Finallauf am Sonntag noch Maxxis Minions drauf, womit ich selber definitiv besser beraten war, als mit den Swampthings am Samstag. Dazu wurden natürlich noch die Taktiken für den nächsten Tag besprochen und ich hustete mir fröhlich die Seele aus dem Leib, womit ich auch über Nacht nicht aufhörte und so Lucas im Nebenzimmer mit gutem Sound versorgte. HAHA! Das war die Rache für den HipHop Sound mit dem sie mich bei den Fahrten im Auto immer beschallen!

Race Day

Sonntag hiess es dann um 8 Uhr früh wieder Abfahrt, wir wollten ja pünktlich beim letzten Training sein. Da das GPS aber ausfiel, wurde es nicht ganz so pünktlich wie gewollt. Es reichte für mich aber immer noch für drei Trainingsabfahrten und langsam hatte ich die Strecke recht gut im Kopf. Problem war aber, dass ich mich eher noch weniger Fit fühlte, als am Samstag – also nochmal ordentlich Hustensaft und Panadol gegen die Kopfschmerzen hintergekippt und auf in den Kampf!

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Den ersten Lauf wollte ich einfach sicher den Berg runterbringen, leider passierten mir trotzdem zwei richtig blöde Fehler, die mich wahrscheinlich etwa 4-5 Sekunden kosteten. Die Uhr stoppte bei 2:31.60 … eigentlich hatte ich mir trotz Krankheit fest vorgenommen eine Zeit unter 2:30 zu fahren. Naja der zweite Lauf sollte ja noch mal eine Chance bieten und immerhin war ich mit dieser Zeit ja schon schneller, als meine schlimmsten Konkurrenten – Flo und Waldi von den Fliegenden Fleischwürsten :D

Vor dem zweiten Lauf setzten dann aber auch wieder die Kopfschmerzen ein, also nochmal ordentlich Panadol und dann ab dafür! Und genau dies sollte mir zum Verhängnis werden … Schon am Start laberten alle vom Drop ganz am Anfang, wo letztes Jahr schon einige gestürzt waren und sich auch dieses Jahr wieder drei Fahrer direkt in die Notfallambulanz beförderten.

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

In der tretlastigen Wiesenpassage direkt nach dem Start galt es dann „pedal to the metal!“ aber schon als ich auf den Drop zufuhr überkam mich so ein komisches Gefühl. Mir fiel dann auch nichts blöderes ein, als den Tannenzapfen der auf dem Absprung lag mit den Augen zu fixieren … ergo, auf dem Weg nach unten das Bike verloren und im Hechtsprung in den Abgrund gestürzt.

Aber schlau wie ich bin schützte ich den Rest meines Körpers natürlich mit meinem Schädel („ich hab mein Kopf dahin gehalten!“), der geht nämlich nicht kaputt und wird seit 2 Jahren immer mit einem MX Helm geschützt. Nach einem lauten Lacher (der Wahnsinn wie blöd die Zuschauer in so einer Situation gucken) und dem suchenden Blick nach meinem Bike, bemerkte ich, dass selbiges natürlich weiter oben am Baum hängen geblieben war. Der nette Sanitäter fischte es heraus und fragte „Alles okay?!“, „Jaja gib mir mein Bike!“

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Foto von Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Hop wieder drauf und weiter, das Problem war dann noch ein wenig mein Visier, welches nur noch so halbfest am Helm herumflatterte und für das ich dann unterwegs auch noch ein paar Kommentare erntete. Im technischen Stück lief es danach lustigerweise noch wirklich gut, was aber auch nichts mehr brachte. Der Lauf war im Arsch und die Zeit stoppte bei irgendwas um 3:07.

Im Ziel verbrachte ich dann meine Zeit damit das braungelbe Hirnwasser, welches mir aus der Nase lief, unkontrolliert auf der Wiese zu verteilen und auf meine beiden Teamfahrer zu warten. Der Paede wurde mit einer 2:09 Zeit 6ter bei den Elite Herren und der Lucas mit 2:13 3ter bei den Elite Junioren. Damit war das Wochenende wenigstens halbwegs gerettet. Gewonnen hat übrigens der Nick Beer mit einer 2:04 Zeit und damit gut 4 Sekunden Vorsprung auf den Rest – momentan wohl der Schweizer Vorzeige Downhiller schlechthin, Congrats nochmal an dieser Stelle!

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So muss das wohl auch bei Hechti ausgesehen haben.

Ich konzentriere mich jetzt lieber auf die IXS Cups, hoffentlich ist bis dahin dieser blöde Husten Weg, trainieren werde ich jedenfalls wie ein Gestörter. Und etwas Gutes hatte das Wochenende dann auch für mich, mal abgesehen davon dass ich mein erstes Rennen auch krank überlebte, gab es mir gleichzeitig Anlass für einen neuen Helm. Die grell-bunte MX Schale wurde nun durch ein schwarz-weisses Highend Modell von Shoei ersetzt – definitiv der bequemste und am besten verarbeitete Helm, den ich bis jetzt auf dem Kopf hatte. Gleichzeitig wohl aber auch der teuerste …

Am Sonntagabend folgte dann noch der schönste Teil des Wochenendes: ich brachte mein Bike zum Duke nach Thun. Ein in der Bikebranche mittlerweile ziemlich angesagter Airbrusher, der mir mein Ancillotti jetzt noch lacktechnisch pimpen wird. Natürlich alles nach Wunsch. Er hatte wirklich Freude an meinen Ideen und so darf ich nun am Nächsten Freitag mein Hechti-Signature Modell in den Händen halten – yeah dude! Dazu später dann noch mehr …

Photo Credits: Niklaus Koller (niklaus.jimdo.com)

Bericht von Hechti

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