NWD 7 – Review

Derek Westerlund hat im Vorfeld des NWD7 Releases angetönt, dass seine neue Produktion wieder mal alle anderen Produktionen in den Schatten stellen wird. Grosse Töne! Ist dies auch wirklich so?

Das Intro ist schon mal sehr gelungen… eine Reverenz an Sin City. Da waren offensichtlich ein paar Liebhaber von Maya und After Effects lange lange Zeit daran beschäftigt. Witzig gemacht und mit ein paar netten Crash Sequenzen versehen.

Die Parts der ersten 5 Fahrer (McCaul, Strait, Cowan, Basagoitia, Zink) sind alle ziemlich ähnlich… tolle Location suchen, Kicker bauen, irre Tricks zeigen, und dazu mit ein paar Singletrailszenen auflockern. Daneben noch Auftritte dieser Fahrer an den Slopestyle Contests in diesem Jahr. Alles natürlich sehr professionell gefilmt, mit Helis und Cablecams. Die Tricks sind nicht von dieser Welt… Backflips ind 1000 Ausführungen, Tailwhips, 360 Tailwhips und als Krönung ein paar gestandene Flipwhips von Paul B. Doch doch, der Junge kann was! Cam Zink darf noch ein wenig Streetaction zeigen, welche dann aber schon sehr sehr gelungen ist.

Nach knapp 25 Minuten gibt es dann zum ersten Mal Freeride pur mit Wade Simmons. Wieder auf einer unglaublich langen und sehr schwierigen North Shore Gap Linie, vergleichbar mit seinem Trail in NWD6. Dankeschön Wade… das war Balsam für unsere Seelen! Aber nach ca. einer Minute ist wieder fertig mit Freeride.

Als nächste Fahrer folgen Jeff Lenosky, Cédric, Brian Lopes und Aaron Chase. Jeff, Brian & Cérdic zeigen ihre gewohnte Action, und Aaron hat mehr Airtime auf Dirtjumps als früher. Und er zeigt einen Backflip-to-Tailtab… wow! Aber mit einer absolut grauenhaften Hintergrundmusik… Scorpions! Skid Row ist ja noch witzig, aber bei den Scorpions krieg ich definitiv Ohrenkrebs!

Richie Schley ist der nächste Freerider in NWD7… auf einem wunderschön flowigen Trail mit vielen Doubles. Leider ist auch sein Auftritt sehr sehr kurz. Genau wie Kurt Sorge auch. Der Junge ist definitiv ein Riesentalent. Schade, dass wir nicht mehr von ihm zu sehen bekommen.
Auch das Segment von Kirt Voreis ist arg kurz geraten, obwohl er vermutlich zu den besten Allroundern in der Szene gehört. Ebenfalls ein Multitalent ist Wayne Goss! Sehr viele technische Tricks, ob im Gelände, auf Dirtjumps oder auf der Strasse. Er versucht sich an sehr sehr komplexen Tricks wie Double Taiwhips oder Wallride-to-540… nach diversen Versuchen steht er die Sachen sogar. Hut ab!

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Andreu Lacondeguy

Nach ihrem kometenhaften Aufstieg in den Slopestyle Himmel im Jahre 2006 dürfen die Lacondeguy Brüder hier ihre ganze Trickkiste auspacken. Backflips über Monsterdoubles, Tailwhips überall, Supermen… die Jungs haben noch eine grosse Zukunft vor sich! Und vor allem sieht man hier, dass sie mit Leib und Seele und grosser Freude am Werk sind.

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Robbie Bourdon mit seinem Monster Roadgap

Im letzten Segment kriegen wir noch eine fast ausgestorbene Spezies von Biker zu sehen… wenige Tricks, dafür riesige Drops und Gaps. Das ist nach all diesen Supertricksern eine richtige Wohltat. Robbie Bourdon war ja schon bei der Red Bull Rampage ein Garant für Riesensprünge, und er scheint noch nichts von seiner Furchtlosigkeit verloren zu haben. Die Landungen seiner Jumps muss man hier definitiv mit dem Feldstecher suchen… ist wirklich so! Ist irgendwie noch schön, dass sich hier ein Fahrer auf seine Kernkompetenzen konzentriert und richtige Old School Action zeigen darf. Eben… genau nach dem Motto des Films… Flyin‘ high again!

NWD7 ist übrigens knapp 60 Minuten lang, was für einen Bikefilm sehr sehr lange ist. Dazu gibts noch eine sehr gute Bonus DVD mit einem Crankworx Rückblick, diversen Teasern und sogar ein paar BMX Sequenzen mit Morgan Wade und Anthony Napolitan. Man kriegt also eine ganze Menge Filmmaterial fürs Geld!

Quantität statt Qualität… es scheint mir fast so, als wäre dies das neue Motto von Freeride Entertainment geworden. Einfach möglichst viele Tricks von möglichst vielen Fahrern zusammenschneiden und mit mittelmässigem bis abgrundtief schlechtem Sound mixen. Klar, die
Tricks sind heftiger als je zuvor, die Locations exotisch wie eh und je und der Produktionsaufwand mit 16mm und HD Kameras und Helis und Seilzügen gewaltig. Aber der grösste Aufwand und das grösste Budget hilft auch nicht viel, wenn das ganze lieblos zusammengewürfelt
wird. Es scheint so, als wäre Freeride Entertainment unter ziemlichem Zeitdruck gestanden. Anders kann ich mir das schwache Editing nicht erklären. Wie schon ein aufmerksamer kanadischer Beobacher mal erwähnt hat, erinnert der Schnitt doch ziemlich an eine Pornoproduktion, wo es bloss um Rein und Raus und Abspritzen geht. Der Vergleich passt leider wie die Faust aufs Auge!

Zum Sound will ich mich nicht weiter äussern… ich hab noch immer ein Trauma von Scorpions…

Fazit: Für trickbegeisterte Kids ist NWD7 sicherlich faszinierend, aber wer Flow und die Freude am MOUNTAIN-Biken sehen will, der ist mit Roam, Stripped oder auch Gratisproduktionen wie Stund besser bedient. Und wer bloss auf supertechnische Tricks steht, der soll sich doch mal BMX Movies wie Drop the Hammer oder Sentenced to Life genauer ansehen.

Ich habe fertig.

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4 Gedanken zu “NWD 7 – Review”

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