Seit Wochen geistern Gerüchte um das Ende des legendären Federgabel Herstellers für Mountainbikes durch das Netz. Der Inhalt der Gerüchte geht von Bankrottmeldung, über die Schliessung, bis zum Verkauf an eine neue Firma mit komplett neuem Management.
Marzocchi dementiert: „Eine reine Zeitungsente!“
Es stimmt, dass der Mutterkonzern Teneco zur Zeit schwächelt (wen verwunderts bei der aktuellen Wirtschaftslage Europas) und ob Marzocchi nun verkauft werde, sei ungewiss. Dennoch fühlt man sich im Hauptquartier in Bologna, wo Marzocchi bereits 1949 entstanden ist, zuversichtlich für die Zukunft. Seit 2007 werden die Gabeln sowieso in Fernost produziert (genaugenommen in den Produktionshallen von Suntour) und das werde bis auf weiteres auch so bleiben. Die Produkte für 2012 sind bereits hergestellt und auch der Vertrieb und der Support wird der selbe bleiben.
Ob es einen neuen Mutterkonzern geben wird, ist nicht sicher. Es gäbe auf dem internationalen Markt sicherlich Interessenten. Ich denke da vorallem an die Hayes Bicycle Group, welche mit Answer, Hayes und SunRims eigentlich das Potenzial hätte dem grossen Konkurrenten SRAM etwas entgegenzutreten. Mit einem Federgabelhersteller im eigenen Haus, wäre dieses Szenario jedenfalls plausibler und für den Markt auf jeden Fall ein Vorteil.
Wir sind gespannt, wie es mit dem legänderen Federgabelhersteller aus Italien weitergehen wird – denn wenn die wirtschaftlichen und operativen Probleme behoben sind, bleiben immernoch die Defizite im Marketing und der Qualität ihrer Produkte, welche in den letzten Jahren leider schwer gelitten haben. Auch mit ihrem „Back-to-the-roots“ Konzept vor zwei Jahren konnten sie nämlich nicht überzeugen, obwohl die Idee eigentlich genial war. Wer erinnert sich nicht gerne an seine erste Marzocchi-Gabel mit offenem Ölbad und quasi null Einstellmöglichkeiten, welche aber mit einer unübertroffenen Leistung und Langlebigkeit überzeugen konnte?
So oder so werden wir die Marzocchi Girls nicht vermissen, welche jedem Auftritt von Marzocchi an diversen Messen und Veranstaltungen einen billigen Touch à la Tuningtreffen verliehen haben. Für einen Grossteil der Männerwelt wäre dies jedoch sicherlich der traurigste Aspekt von Marzocchis Untergang..