Kürzlich stolperte ich über einen Facebook Eintrag, welcher nicht besser ins Schwarze hätte treffen können. Der Kommentar unter dem Bild lautete: „An alle Skistationen in der Schweiz… Schaut euch dieses Bild mal an…“
Das erwähnte Bild:
Zieht euch mal die Menschenmasse rein!
So könnte es in Zermatt, St. Moritz oder auch im Urnerland aussehen.
Wir möchten diese Message unbedingt weitertragen. Schaut euch nur schon mal Bilder von Whistler an einem normalen Weekend an. Hunderte begeisterte Biker auf einem Haufen, an einem Lift, an einem Berg. Egal ob Families mit Kleinkindern oder eine Truppe Kafi-Tanten auf dem völlig veralteten Downhiller. In Whistler kommen sie alle zusammen und haben die Zeit ihres Lebens. Wo findet man das hier in Europa?
Kommt mir ja nicht mit Portes du Soleil.
Da gibt es zwar eine riesige Infrastruktur und eine Menge Trails zu einem mehr als vernünftigen Preis, aber ein solches Paradies wie Whistler ist es nun wirklich nicht.. Reine Parkliebhaber kommen bestimmt auf ihre Kosten, da man in Les Gets, Morzine und auch Chatel ziemlich heftige Trails hingepflanzt hat. Les Gets und Chatel schauen auch regelmässig zu den bestehenden Trails.. in Morzine hat man die Strecke wie es scheint sich selbst überlassen. Traurig. Den Engländern und Deutschen mag es genügen.. ich finde hier an meinem Hausberg geilere Erlebnisse.
Was fehlt, ist ein gesamtheitliches Konzept, welches die Gegend zu mehr macht, als die Summe der Teile. In Whistler gibt es auch nur zwei Lifte für die Biker (Fitzsimmons und Garbanzo), aber verdammt nochmal 60 Strecken an einem Berg. Und die Qualität setzt Massstäbe. Die Trails sind so gebaut, dass man gleich eine Klasse besser fährt und täglich sein Niveau erhöhen kann. Jeder findet einen Trail nach seinem Geschmack und kann sich bis zur Dunkelheit austoben. Ein Bikeparadies halt..
Es sind das ganze Jahr über Trail-Maintenance-Crews angestellt, welche die Trails auf Vordermann bringen und neue Features bauen. Gut, zugegeben.. in Kanada ist jeder Biker automatisch auch ein Trailbuilder, da es nicht so viele Regelungen und Verbote und private Grundstücke gibt und man sich seinen Traumtrail selber in den Wald zimmern darf. Daher bestehen diese Maintenance-Crews aus sehr erfahrenen Bikern, welche mit Herzblut dabei sind.
Die Krönung der Saison in Whistler stellt das alljährlich stattfindende Crankworx dar. Tausende Biker reisen aus ganz Kanada und aus den USA an, um dieses Spektakel mitzuerleben. Spassrennen für Kinder, geführte Touren, Workshops, Profi-Wettkämpfe und und und.. in einer genialen Atmosphäre in Whistler Village, eine ganze Woche lang.
Wieso können wir sowas nicht auch hier in der Schweiz haben? Was fehlt uns denn?
Biker
Berge
Infrastruktur
Tourismus- und Sportvereine
Kohle
Hab ich was vergessen? Haben es unsere lieben Tourismusdestinationen wirklich nicht nötig? Weshalb versuchen sie es dann immer wieder halbherzig?!?
Ihr seht, dass es mein Gemüt ziemlich erregt. Ich möchte mir hier jedoch nicht nur etwas Luft verschaffen, sondern auf eine echte Nachfrage aufmerksam machen. Dazu braucht es meiner Meinung nach kaum mehr, als das Bild oben.
3 Gedanken zu “Es lässt sich Geld verdienen mit Bikern”
Also im Vergleich mit anderen Ländern um uns herum ist die Situation doch gar nicht so schlimm. Einige Destination sind doch bereits ziemlich auf dem richtigen Weg. Zudem sollte man nicht vergessen, dass Europa eben nicht Whistler ist, im Guten wie im Schlechten. Man muss bedenken, dass bei uns das Geld wohl eher bei den Tourenfahrern zu holen ist und da sind 60 Strecken vielleicht nicht die Priorität. Aber Du hast schon recht, irgendeine Schweizer Destination sollte voll auf (Downhill-) MTB setzen, die Schweiz hätte das Potential dazu.
Ich wohne in Schwyz und habe auch schon diverse Alpencross Touren vom Engadin nach Italien hinter mir. Mir ist auch schon die Idee gekommen ein Zeitungsartikel zu veröffentlichen in dem ich mitteilen will, dass man z.B. an meinem Hausberg (Rotentluh) ein Bikepark eröffnen könnte. Wir haben zwar nicht die Grösse von Whistler Mountain aber wie schon sagst, bei uns schlafen Sie alle. Unsere Bauern könnten ja Alpwirtschaft im Sommer betreiben, dann würde noch etwas mehr Kohle reinkommen. Aber die Bike machen ja mein Stück Land kaputt. So ein Blödsinn. Wenn ja der Schneeauf Gund Klimaveränderung nachlässt dann kann man ja Bikeparks mit Sommereinnahmen verbinden :-).
PS: Habe dein Artikel mit dem Nomad gelesen. Bin am rumstudieren mir irgendwann mein all-mountain durch ein Enduro abzulösen. Habe einfach zuwenig Kontakte um günstig an ein Hammer Bike zu kommen. Budget ist bei mir ein Grosses Thema mit Familie ;-).
Saludos
Ja das Argument, dass „die Landschaft geschädigt wird“ find ich auch völlig hirnrissig. Einerseits, weil es eben dann eine grössere Kanalisierung gäbe, was die Wanderwege etwas schonen würde und andererseits: Schaut euch mal die Skipisten im Sommer an! Schlimmer geht’s wohl kaum.
Ich warte auch wieder auf einen richtig warmen Winter mit wenig Schnee.. dann heulen sie alle wieder :D
Ist Budget nicht immer ein grosses Thema?? ;)
Muss ja nicht gleich ein Nomad sein.. es gibt inzwischen von Spezi beispielsweise recht erschwingliche Endurobikes. Oder dann vom grossen Kanton: Canyon, Bontrager..
@Spoony: Geb Dir vollkommen recht. Die Tourenfahrer kommen ja auch nicht zu kurz bei uns.
Vergleiche stelle ich dann aber lieber mit einem Idealzustand an, als mit ‚den Ländern um uns‘. Freerider haben nicht wirklich ein leichtes Leben. Zugegeben, es ist es besser als vor 10 Jahren, dank Regionen wie Portes, Livigno, Leogang etc. welche in letzter Zeit wirklich viel investiert haben. In der Schweiz ist es momentan das Bündnerland, welche meine Hoffnungen aufrecht hält. In der Zentralschweiz habe ich jeglichen Glauben an eine frühzeitige Einsicht verloren.. Die steigen dann wie immer erst viel zu spät auf den längst abgefahrenen Zug auf :)
Also im Vergleich mit anderen Ländern um uns herum ist die Situation doch gar nicht so schlimm. Einige Destination sind doch bereits ziemlich auf dem richtigen Weg. Zudem sollte man nicht vergessen, dass Europa eben nicht Whistler ist, im Guten wie im Schlechten. Man muss bedenken, dass bei uns das Geld wohl eher bei den Tourenfahrern zu holen ist und da sind 60 Strecken vielleicht nicht die Priorität. Aber Du hast schon recht, irgendeine Schweizer Destination sollte voll auf (Downhill-) MTB setzen, die Schweiz hätte das Potential dazu.
Ich wohne in Schwyz und habe auch schon diverse Alpencross Touren vom Engadin nach Italien hinter mir. Mir ist auch schon die Idee gekommen ein Zeitungsartikel zu veröffentlichen in dem ich mitteilen will, dass man z.B. an meinem Hausberg (Rotentluh) ein Bikepark eröffnen könnte. Wir haben zwar nicht die Grösse von Whistler Mountain aber wie schon sagst, bei uns schlafen Sie alle. Unsere Bauern könnten ja Alpwirtschaft im Sommer betreiben, dann würde noch etwas mehr Kohle reinkommen. Aber die Bike machen ja mein Stück Land kaputt. So ein Blödsinn. Wenn ja der Schneeauf Gund Klimaveränderung nachlässt dann kann man ja Bikeparks mit Sommereinnahmen verbinden :-).
PS: Habe dein Artikel mit dem Nomad gelesen. Bin am rumstudieren mir irgendwann mein all-mountain durch ein Enduro abzulösen. Habe einfach zuwenig Kontakte um günstig an ein Hammer Bike zu kommen. Budget ist bei mir ein Grosses Thema mit Familie ;-).
Saludos
Ja das Argument, dass „die Landschaft geschädigt wird“ find ich auch völlig hirnrissig. Einerseits, weil es eben dann eine grössere Kanalisierung gäbe, was die Wanderwege etwas schonen würde und andererseits: Schaut euch mal die Skipisten im Sommer an! Schlimmer geht’s wohl kaum.
Ich warte auch wieder auf einen richtig warmen Winter mit wenig Schnee.. dann heulen sie alle wieder :D
Ist Budget nicht immer ein grosses Thema?? ;)
Muss ja nicht gleich ein Nomad sein.. es gibt inzwischen von Spezi beispielsweise recht erschwingliche Endurobikes. Oder dann vom grossen Kanton: Canyon, Bontrager..
@Spoony: Geb Dir vollkommen recht. Die Tourenfahrer kommen ja auch nicht zu kurz bei uns.
Vergleiche stelle ich dann aber lieber mit einem Idealzustand an, als mit ‚den Ländern um uns‘. Freerider haben nicht wirklich ein leichtes Leben. Zugegeben, es ist es besser als vor 10 Jahren, dank Regionen wie Portes, Livigno, Leogang etc. welche in letzter Zeit wirklich viel investiert haben. In der Schweiz ist es momentan das Bündnerland, welche meine Hoffnungen aufrecht hält. In der Zentralschweiz habe ich jeglichen Glauben an eine frühzeitige Einsicht verloren.. Die steigen dann wie immer erst viel zu spät auf den längst abgefahrenen Zug auf :)