72 Zweiradritter jagen auf der Passstrasse Rengg nach Entlebuch das goldene Geschoss, das den schnellsten Asphalt-Cowboy am Red Bull Road Rage auszeichnet. Den Schlussspurt bei Tempo 90 km/h entscheidet Sebastian Körber (GER) vor Janosch Köhler (IRL). Als bester Schweizer folgt der Burgdorfer Michael Schäfer auf dem dritten Platz.
Samstag auf der Rengg bei Entlebuch: Kuhglocken bimmeln, saftig grün dampfen die Wiesen in der Morgensonne, ein Schweinetransporter rollt heran und bleibt im Gewühl stecken: Rennvelos, Mountainbikes und Menschen in bunten Bike-Outfits drängen sich auf dem Passübergang. Der Ausnahmezustand auf der Rengg-Passstrasse hat einen Namen: Red Bull Road Rage.
72 Zweiradritter sind in die Zentralschweiz gereist, um zwei Fragen zu klären: Wer ist der Schnellste der Schnellsten? Und ist es ein Gümmeler oder ein Downhiller? Sie kommen aus einem halben Dutzend Länder und aus allen Ecken des Zweiradsports. Downhillbiker, Strassenrennradfahrer, Crosscountry-Spezialisten und sogar ein Bahnsprinter ist dabei. Ihre Kleidung ist so unterschiedlich wie die Vehikel, die sie zu Tal treten. Eines ist allen gemeinsam: Das Rennen, das sie heute fahren ist völlig anders, als alles, was sie sonst mit ihrem Rad anstellen.
Hier das dazugehörige Video von freecaster.tv
99 Sekunden für 2100 Meter
Lieblich schlängelt sich die Kampfbahn bergab: 2100 Meter Asphalt mit 10 Prozent Gefälle, engen und noch engeren Kurven, gekrönt von einer Hochgeschwindigkeitsgeraden. 99 Sekunden braucht Janos Köhler, der Schnellste in den Einzelzeitläufen, 76 km/h im Durchschnitt. „Nur schon hier ohne Gegenverkehr hinunter zu fahren, ist das Startgeld wert“, findet Pascal von Holzen aus Gersau, für den das Rennen nach der Qualifikation beendet ist.
Jene 32 Fahrer, die sich in den Einzelzeitläufen für die K.o.-Runde qualifizieren, sind nicht nur mit zum Mitmachen gekommen. Ihr Geschwindigkeitsgen ist vom Wettkampfvirus befallen. Zu viert stürzen sie sich nun die Startrampe hinunter und beschleunigen ihr Rad auf Höchstgeschwindigkeit. In den Serpentinen auf der ersten Streckenhälfte behaupten sich ein paar pedalkräftige Biker gegen die sich immer mehr abzeichnende Übermacht der Strassenrennradler. Diese drehen spätestens im zweiten Abschnitt auf. Jenseits der
80 km/h-Grenze wird die Luft dünn für die kleinen Räder. Die ersten jedes Laufs erreichen die nächste Runde. Der Sieger des Red Bull Road Rage in Frankreich, der Tour de France erprobte Ex-Profi Frédéric Moncassin, muss nach dem Viertelfinal sein Velo parkieren, ebenso Thomas Schäfer, der Gewinner der deutschen Ausgabe.
Rennräder im grossen Gang
Immer wieder ziehen Nebelschwaden über die sonnenbeschienene Rennstrecke. Im Final erreicht die Stimmung den Siedepunkt. Wie in all seinen Vorläufen liegt der Burgdorfer Michael Schäfer nach den vier engen Kurven vorne, kann sich danach aber nicht gegen die Riesenübersetzungen der Gümmeler durchsetzen. Den Schlussspurt bei Tempo 90 km/h entscheidet Sebastian Körber (GER) vor Janosch Köhler (IRL). Michael Schäfer rettet die Ehre der Biker und der Schweizer mit dem dritten Platz. „Nächstes Jahr komme ich mit einer grösseren Übersetzung wieder“, verspricht er. Wieder kommen will auch Sebastian Körber, im Arm das goldene Geschoss, das den schnellsten Ritter der Passstrasse auszeichnet.
Pressetext mit freundlicher Genehmigung von RedBull.ch
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