Rachel Atherton feiert ihren dritten Sieg in dieser Weltcup-Saison. Der Südafrikaner Greg Minnaar siegt bei den Männern. Carina Cappellari (Walenstadt/SG) erzielt mit dem achten Rang ihre bisher beste Platzierung und wird gleichzeitig beste Schweizerin. Lutz Weber (Thun/BE) wird mit Rang 26 bester Schweizer beim UCI Mountain Bike World Cup in Lenzerheide.
Bei fast wolkenlosem Himmel und heissen Temperaturen ging am Samstag der Downhill-Final über die Bühne. Mit bis zu 70 km/h donnerten die besten Downhiller der Welt über die 2.2 Kilometer lange Strecke über 425 Höhenmeter den Berg hinab. Der attraktive Wettkampf und das schöne Wetter lockten Tausende von Zuschauern nach Lenzerheide, welche die Athleten lauthals anfeuerten.
Atherton siegt zum dritten Mal, Cappellari wird Achte
Unter den 25 Frauen, welche sich für den Final vom Samstag qualifiziert hatten, befanden sich drei Schweizerinnen. Carina Cappellari startet als 14. und darf mit der Laufzeit von 3:46.36 vorübergehend auf dem Hotseat Platz nehmen. Am Ende belegt sie den achten Rang und erreicht damit ihr bis jetzt bestes Ergebnis.
Die aussichtreichste Schweizerin Emilie Siegenthaler (Biel/BE), welche sich so sehr auf ihren Heimweltcup gefreut hatte, war weniger erfolgreich. Beim Sprung über «Peats Plunge» platzt ihr der Reifen. Dennoch fährt sie den Lauf zu Ende, auch wenn sie zum Schluss ihr Bike über die Ziellinie schieben muss. Von der Zuschauermenge wird sie dabei herzhaft angefeuert, doch die Enttäuschung steht ihr im Gesicht geschrieben. Am Ende wird Emilie Siegenthaler 23. (+1:39.39).
Die Britin Rachel Atherton (3:28.12) hingegen setzt ihre Erfolgsgeschichte fort und feiert ihren dritten Weltcup-Sieg in der aktuellen Saison vor der amtierenden Weltmeisterin Manon Carpenter (GBR, + 5.00) und Tracey Hannah (AUS, +7.28). Rachel Atherton ist zufrieden: «Die Bedingungen waren sehr fordernd, der Untergrund war so trocken. Es war ein hartes Rennen. Umso mehr freue ich mich jetzt über den Sieg!»
Minnaar feiert 18. Weltcup-Sieg, Lutz Weber wird bester Schweizer auf Rang 26
Der bisher weniger bekannte Australier Dean Lucas startet als 64. von 82 Fahrern. Mit einem guten Lauf und der Zeit von 3:02.34 erreicht er eine neue Bestzeit und darf sich auf den Hotseat setzen. Dieser ist an diesem schönen Samstag tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes sehr heiss! Ein Topfahrer nach dem anderen versucht – vorübergehend erfolglos –, ihm diesen streitig zu machen. Der amtierende Weltmeister aus Grossbritannien, Gee Atherton (Rang 5, +2.35), scheitert genauso wie sein Landsmann und Vize-Weltmeister, Josh Bryceland, der am Ende auf Rang 12 (+3.81) landet. Doch dann kommt er: Greg Minnaar, dreifacher Downhill-Weltmeister und dreifacher Weltcup-Gesamtsieger, rast unaufhaltsam über die Strecke. Die Bike-Arena bei der Talstation der Rothornbahn wird zum Hexenkessel und die Menge tobt, als Minnaar mit der neuen Bestzeit von 3:00.55 über die Ziellinie fliegt. Diese kann keiner mehr unterbieten und Greg Minnaar holt seinen 18. Weltcup-Sieg. Loic Bruni (+0.96) wird Zweiter, der überraschende Dean Lucas (+1.80) Dritter.
Minnaar zu seinem Sieg: «Die Bedingungen waren schwierig. Ich habe nicht erwartet, dass es in der Schweiz derart trocken ist. Aber meine Fahrt war gut und das Rennen war toll! Überhaupt, die Umgebung und die Aussicht sind grossartig! Es war toll hier.»
Keinen «Happy Fourth of July» erlebte dagegen der US-Amerikaner Aaron Gwin. Die aktuelle Nummer 1 und Zweiter in der Qualifikation vom Freitag hatte zu kämpfen und war von Beginn weg im Rückstand. Am Ende reichte es nur für Rang 7 (+3.55).
Wie in der Qualifikation ist auch im Final Lutz Weber der beste Schweizer. Er erreicht Platz 26 (+7.09). Noel Niederberger belegt Rang 36 (+8.95), Nick Beer Rang 40 (+9.52).
Laurie Anderson feiert ersten Junioren-Sieg
Laurie Anderson (GBR), der aktuell zu den besten Junioren zählt, war bereits der Schnellste in der Qualifikation vom Freitag. Im Final am Samstag fliegt er regelrecht über die anspruchsvolle Strecke und holt sich mit 3:05.88 und knapp fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten den Sieg. Laurie Greenland zu seinem ersten Weltcup-Junioren-Sieg: «Seit ich sieben Jahre alt bin, will ich Downhill fahren. Heute ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen!»
Aktive Besucherbeteiligung am Rahmenprogramm
Nicht nur auf der eBike-Teststrecke – epowered by Bosch, auch an der FLYER E-MTB Challenge durften sich die Besucher des Weltcups aktiv beteiligen. 50 Frauen und Männer haben an der FLYER E-MTB Challenge im Rahmen des Weltcups in Lenzerheide teilgenommen. Unter anderem haben sich auch Olympiasieger Heini Hemmi und Langläufer Jonas Baumann mit dem Challengevelo, einem FLYER Uproc mit 250W-Antrieb von Bosch und einer Unterstützung bis 25km/h, auf die 800m-Strecke gewagt. Schlussendlich war es aber Daniel Soler, der den grossen Preis – ein FLYER Uproc6 – abräumte: Mit 1.02 Minuten absolvierte er die Strecke, die ein Teil der Cross Country Weltcup-Strecke ist, als Schnellster.
Unsere ersten Impressionen vom Track Walk und den Trainingsläufen gibt es hier:
http://www.flowzone.ch/news/19660/downhill-world-cup-lenzerheide-track-walk-training