Ride Mountainbike Kongress Chur

Als Vertreter der MTB Freeride Connection Luzern war ich am 2./3. Oktober auf dem 2. Ride Mountainbike Kongress in Chur, rund 200 Teilnehmer diskutierten dort Fragen um den Mountainbikesport. Leider kann ich hier nicht alle auf dem Kongress gesammelten Eindrücke wiedergeben – jedoch hoffe ich, euch hier die wichtigsten Dinge zusammenzufassen.

Unter dem Motto „Supersize“ wurden verschiedene Aspekte des Sports diskutiert. Vom aus der Fastfood „Kultur“ stammenden Begriff Supersize inspiriert wurde diskutiert, wie man den MTB Sport voranbringen könnte und man sogar „Supersize“ erreichen könnte (Siehe hierzu auch den Bericht des Ride Magazins) .
Schweizmobil: Die Rechtslage in der Schweiz
Die Vorträge waren vielfältig:
  • aus Whistler gab es ein Kochrezept für Bikeparkbetreiber
  • die IMBA verkündete internationale Vernetzung
  • Schweizmobil propagierte eine „Qualitätsoffensive Mountainbikeland„, da Qualitätsmängel der ausgewiesenen Bikerouten festgestellt wurden
  • Die DIMB bewies, dass eine Vereinigung von Bikern von der Basis aus was erreichen kann.
  • Die fehlende nationale Vereinigung von Bikern in der Schweiz wurde thematisiert von Züritrails
  • Der integrative Blick auf den Mountainbikesport im Kontext mit anderen Interessensgruppen wurde von der Fachstelle Langsamverkehr Graubünden (FLV GR) in den Fokus gerückt und auf die notwendige Nachhaltigkeit hingewiesen.
  • Die Motivation von Frauen für den Sport wurde thematisiert von der World of MTB.
  • Die BfU propagierte mit Blick auf Unfallzahlen und deren Kosten „Die Zukunft ist Blau
  • Die Bikeschaukel Tirol zeigte, dass man den MTB-Sport selbst mit mikroskopischem Singeltrailanteil vermarkten kann (100km von 5000km Bikerouten sind in Tirol Singletrails)
  • Dass man es besser machen kann zeigte Südtirol mit Dolomiti Super Summer. Hier setzt man auf konsequenten Ausbau der für Biker nutzbaren Singletrails.
  • Dass man mit Herzblut und 0-Budget ein fantastisches Trailcenter bauen kann, das 40000 Biker in eine Kleinstadt im Niemandsland lockt und dort 2 Mio € Umsatz im Jahr generiert, zeigte Rychlebské Stezky
  • Swiss Alpine Adventure zeigte, wie man völlig unkommerziell Biker zu gemeinsamen Touren vernetzen kann
  • Die Wichtigkeit der Marke für eine Bikedestination wurde von Alliance ASE erläutert
Die Zukunft ist blau? Nein! Die Zukunft ist farbig!
Glücklicherweise wurden in den Workshops einige Themen und einige Thesen zurechtgerückt – so wurde „Die Zukunft ist blau“ korrigiert zu „Die Zukunft ist farbig„, d.h. in erster Linie Fehler verzeihend und dann erst anspruchsvoll (d.h. erst einfache Strecken bauen und dann mit schwierigeren Strecken ergänzen).
60% der Biker möchten keine Singletrails fahren. Ist das wirklich so? Mit diesen Zahlen arbeiten Entscheider…
Manche Zahlen und Aussagen verwunderten dennoch: z.B. „60% der Biker möchten keine Singletrails fahren (FLV Graubünden)“ – ich persönlich frage mich da – ob das denn (noch) so wäre, würden diese 60% mal Bekanntschaft mit einem modernen Trailcenter schliessen – z.B. Schottland oder eben Tschechien. Offizielle Stellen agieren hier mit statistischen Zahlen ohne jeglichen visionäre Anteile und  m.E. mit mangelnder Differenzierung für die Facetten des Sports. (z.B: fiel das Wort des aktuellen Trends „Enduro“ während des Kongresses nicht…)
Während einige Tourismusdestinationen momentan an Angeboten für Biker arbeiten, sieht es im urbanen Raum noch vielerorts schlecht aus – Hier fehlt es am Trail Access!
Positiv zu beobachten war, dass vielerorts Angebote für Biker geschaffen werden. Zum Teil setzt man auf ein respektvolles Miteinander zwischen Bikern und Wanderern auf gemeinsamen Wegen – zum anderen Teil setzt man auf konsequente Separation und Entflechtung der beiden Nutzergruppen. In meinen Augen war hier auf Seite der Tourismusdestinationen ein durchaus positiver Trend zu beobachten: Gespräche ergaben, dass man an einigen Orten an zusätzlichen Angeboten für Biker arbeitet.
Grundsätzliches Problem vielerorts ist jedoch nach wie vor der fehlende „Trail-Access“ (Zugang zu legalen Biketrails), d.h. es gibt keine Trails, die legal als Mountainbiker nutzbar sind. So können wir z.B. im Kanton Luzern diesen Sport eigentlich nicht legal auf Singletrails ausüben (nur im Gigeliwald) – momentan sind wir hier geduldet ohne rechtliche Grundlage (Im Ausland gibt es ähnliche Situationen, z.B. Tirol, Schwarzwald). Umso besorgniserregender ist die Tatsache, dass mir das Wort Bike-Verbote auf dem Kongress häufiger begegnete – sei es, dass kürzlich beliebte Bike-Trails im Wallis gesperrt wurden oder die FLV GR diese Option mancherorts als Notwendigkeit offen kommuniziert – an dieser Stelle möchte ich auf den Bikekodex hinweisen. Leider sind wir Mountainbiker nach wie vor schlecht vernetzt und haben auf nationaler Ebene kein gemeinsames Sprachrohr (ob die Initiative von Swiss Cycling für den MTB Breitensport der richtige Weg ist, wurde im Rahmen des Kongress kontrovers diskutiert). Auch auf lokaler Ebene (Vereine, kantonale Vereinigungen) sind wir zu wenig stark – daher noch ein Appell: 
Motiviert euch und eure Bikefreunde und Bikefreundinnen, euch den Vereinen und den IG Bike beizutreten, denn nur so gewinnen wir Biker genug Masse, um auch gegenüber den anderen Interessensgruppen genügend Gewicht zu erlangen (zum Vergleich: 2.7 Mio sind die Wanderer schwer… ) 
Hier sind noch die Links zu den Bikevereinen, IGs, Verbänden :

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