Bikepark Silver Star

Canada

Bikepark Silver Star

In Silver Star geht es vorallem im Winter mächtig ab. Das Einzugsgebiet ist riesig und der Schnee sei einer der Besten der Welt, haben wir uns sagen lassen. Daher verwundert es nicht, wenn die Ferienhäuser weggehen wie warme Gipfeli und der Ansturm im Winter einfach gigantisch ist. Dank den Wanderern und neuerdings auch dank den Bikern ist Silver Star auch im Sommer kein verschlafenes, totes Nest mehr. Das Gebiet ist sehr weitläufig und für kanadische Verhältnisse eher flach. Das führt zu einem Weitblick über unzählige Bergketten, welcher bei schönem Wetter bis in die Staaten reicht.

Der Ort selbst ist – gottseidank – nicht nach dem 0815-Muster der Retortenstädte in BC aufgebaut, sondern hat gezielt versucht, sich seinen Charme und seine Einzigartigkeit zu erhalten. Mit dem Wild-West Baustil und vielen kleinen Häusern, statt riesigen Komplexen, ist das auch wirklich gut gelungen. Man hat sofort die Übersicht und fühlt sich auf Anhieb wohl. Auch die Leute sind hier sehr freundlich und entgegenkommend. Vorallem in der Sommersaison, da haben sie weniger zu tun und somit mehr Zeit und lassen sich daher gerne in eine längere Diskussion verwickeln. Easy going halt..

Bikepark Silver Star
Immer diese Uphills. Ich kann bald nicht mehr…

Unterkunft

Im Dorf selbst gibt es nur sehr wenige Hotels und diese sind auch nicht besonders günstig. Als Alternative bietet sich eine Übernachtungsmöglichkeit in Vernon an, welches sich ungefähr 20 Kilometer ausserhalb befindet. Die beste Möglichkeit ist definitiv, sich ein kleines Appartement für die gewünschte Zeit zu mieten. Wohnungen gibt es im Sommer bereits ab lächerlichen 300 Franken im Monat! Wer im Motorhome unterwegs ist, kann einfach auf einem der riesigen Parkplätze mitten im Dorf übernachten. Ruhige lage, mit kleinem Tümpelteich und schöner Aussicht für umsonst!

Bikeshops

Es gibt im Dorf 2 Bikeshops, welche das nötigste Material führen und ein paar Bikes vermieten. Allzu viel darf man nicht erwarten, aber wenn etwas in die Brüche gehen sollte, kann man es bestimmt ersetzen oder reparieren lassen.

Trails

Von den Einheimischen hiess es bereits bei unserer Ankunft: „Whistler, Whistler, Whistler. Immer dasselbe! Zieh Dir mal Silver Star rein!“.  Es ist leider eine Tatsache, dass viele Bike-Touristen, welche Tausende von Kilometern hinter sich bringen, um endlich mal in Kanada Mountainbiken zu können, sich lediglich in den Bikepark in Whistler stürzen und danach auch noch im Glauben leben, Kanada auf dem Bike erlebt zu haben. Auch wenn man keine Touren mag und sich mit dem Downhillbike nicht den Berg hinaufschleppen möchte, gibt es in BC mehr Alternativen zu Whistler als man glaubt.

Neben Sun Peaks, Kicking Horse und Mount Washington, hat sich im letzten Jahr vorallem Silver Star profiliert. Und zwar absolut zu Recht, das kann ich schon mal vorweg nehmen…

Bikepark Silver Star
An dieser 20 Meter langen Wand sind schon viele gescheitert – World Cup Downhill

Ich werde an dieser Stelle nicht auf jeden Trail am Berg eingehen können, da es einfach zu viele sind und daher den Eindruck eher verwässern würden. Nachfolgend also meine persönlichen Favoriten:

Rock Star

Ganz klar eine A-Line-Kopie, muss man zugeben. Aber Hallo! Auch eine Kopie der A-Line ist ne ganz nette Strecke, das müsste jedem klar sein. Rockstar steht ihr auf jeden Fall in nichts nach und bietet sogar bremswellenfreie Anfahrten… You choose!

Superstar

Dieser Trail bereitete mir das geilste Feeling auf dem Bike, das ich jemals hatte. Ron’s Tip: „Try to do it without pedaling“ wirkte bei mir wahre Wunder! Soooo viel Flow und Speed durfte ich noch auf keiner Strecke erleben. Leider habe ich den Trail nicht ganz ohne zu Treten gemeistert, hatte aber das Grinsen für den Rest des Tages ins Gesicht genagelt. Es gibt Abschnitte, da fährt man innerhalb von 10 Sekunden locker durch ebensoviele Anlieger. Die kleinen Kicker und Tables erinnern an Pumptracks, wo man mit einer aktiven Fahrweise unheimlich viel Speed herausholen kann und mit dem Speed dann durch die perfekt geformten Anlieger fliegt. Einfach göttlich!

Bikepark Silver Star
Chillen nach dem Bikepark – Gemütlichkeit wird in Kanada gross geschrieben – Bier auch :)

Flow

Dieser Name verpflichtet. Daher wollten wir uns auch bereits auf der dritten oder vierten Abfahrt auf diesen Trail stürzen und wurden in keiner Weise enttäuscht. Naturgemäss ist dieser Trail nicht ganz so technisch wie viele andere an diesem Berg, besitzt dafür eine der schönsten Aussichten und führt über wunderschöne Wiesen, die mit Wildblumen überwuchert sind und einfach zum Anhalten einladen. Dafür lässt einem der Trail aber weder die Zeit noch die Lust, denn einmal im Flow gibt es fast kein entkommen mehr. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb wir von Silver Star praktisch keine Bilder geschossen haben, sorry. Bis zur Mittelstation wird einem ein wirklich eindrückliches Spektrum an Sinnesgefühlen geboten: Die Aussicht auf die Täler und Berge, die Düfte der Wälder und Wiesen, der nahezu perfekt präparierte Trail und ein Gefühl von Einsamkeit, das einem in Whistler verwehrt bleibt.

Bikepark Silver Star
Eine atemberaubende Aussicht auf einem atemberaubenden Trail – Flow.

World Cup Downhill

Auch auf diesem Trail werden die Erwartungen, die durch den Namen des Trails sugeriert werden, nicht enttäuscht. Ein wirklich schneller und mit technischen Spielereien vollgespickter Downhilltrail, der dem adrenalinsüchtigen Downhiller genau die richtige Dosis verpasst und den ambitionierten Freerider vor Anstrengung und Aufregung nahezu röcheln lässt. Die unzähligen Wurzeln, Absätze, Kicker und mächtigen Anlieger verlangen jedem Fahrer das Äusserste ab und lassen nur die Besten und Fittesten ohne einen Halt bis ins Ziel fahren.

Doubledog 

Hoppla. Nach all diesen Strecken wollte ich mir eigentlich etwas ruhiges gönnen. Nach einer weiteren Runde auf dem Superstar juckte es mich jedoch in den Fingern und so machte ich mich auf den Weg, einen weiteren Double-Diamond-Trail in Angriff zu nehmen.. Juhuuu! Das war ein Fehler.

Nach einem ganzen Tag Bikepark rocken, geht einem manchmal der Saft aus, und in dem Fall sollte man sich nicht mehr allzu sehr übernehmen, denn ein Sturz passiert in diesem Zustand definitiv viel schneller. Zum Glück hat es mich nicht über den Lenker geworfen, von einem der grossen Wippen runtergehauen oder in einem der Wallrides weggespühlt.. Aber es war auf jeden Fall brutal anstrengend und daher nicht so genussvoll, wie die anderen Trails. Wer sich jedoch mal im Bikepark Silver Star befindet und eine richtige Herausforderung sucht, dürfte sie auf diesem Trail finden.

Bikepark Silver Star
Herr Müller war spätestens nach diesem fiesen Sturz für einen Tag ein Rock Star.

Fazit

Wie eingangs erwähnt, gibt es in diesem Bikepark noch jede Menge weiterer Strecken und sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Das Fazit steht jedoch bombenfest: Wer sich auf mehrere Hundert Kilometer an diesen Bikepark nähert, ist dazu verpflichtet einen Besuch abzustatten! Der Preis einer Tageskarte kostet lediglich 35 Franken und der 4er-Lift befördert einen zügig auf die Spitze. Danach gibt es ungefähr 35 verschiedene Möglichkeiten den Berg hinunterzukommen. Die Strecken eigneen sich für Anfänger, Familien, Freerider und Downhiller gleichermassen und sind einfach hammermässig präpariert. Vielen Dank an Frank und seine Trailbuilder-Truppe an dieser Stelle! Einen Bikepark mit so gut erhaltenen Trails muss man erst mal finden! Für uns ist klar: Bei unserem nächsten Besuch in Kanada werden wir definitiv mehr Zeit für Silver Star einrechnen.

Hier noch ein paar hilfreiche Informationen zu Silver Star:

Offizielle Website: www.skisilverstar.com
Bilder: www.flowzone.ch
Videos: www.skisilverstar.com/video/summervideo/player.htm

 

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