On the road again

Canada

Unsere Abwesenheit im Indernet ist euch bestimmt schon aufgefallen. Der Grund dafür ist viel weniger die mangelnde Gelegenheit, online zu gehen, als viel mehr die mangelnde Lust. Biken ist angesagt! Nach vier ausgefüllten und ereignisreichen Tagen im Whistler Bikepark, wo wir uns mächtig ausgetobt haben, sind wir nun seit 3 Tagen mit unseren Freeride Guides unterwegs.

Am Freitag wurden wir am Mittag abgeholt und bald darauf in einen Helikopter gesetzt. Unglaublich geiles Erlebnis, muss man schon sagen, aber im Grossen und Ganzen einfach viel zu kurz. Wir wurden auf der Kuppe eines zweitausenders in der Nähe von Whistler abgesetzt, der sich Rainbow Mountain nennt. Die Aussicht war wahrlich umwerfend und wir hatten das Glück es lange genug zu geniessen, da der Heli noch eine weitere Truppe abholte (Schweizer natürlich) und dann mit unseren Bikes im Schlepptau auftauchte. Nach den üblichen Vorbereitungsritualen (Nein, Rauchen war nicht erlaubt) gings dann auch gleich los. Die Trails waren zwar nicht so unberührt wie wir uns das ursprünglich vorgestellt hatten, aber von einer wirklich wilden und eindrücklichen Flora umgeben und mit einer unvergesslichen Aussicht gesegnet. Die Beschaffenheit war staubig, staubig und auch ein wenig staubig. 10 bis 15 Zentimeter tiefe Staubschichten auf einer steilen Abfahrt mit verdammt vielen losen Steinen, Wurzeln und Rockfaces. Rough stuff. …und staubig.

Mit dem Staub war es dann auch am nächsten Tag so eine Sache. Diesmal in Pemberton, ca. 35 km von Whistler entfernt. Dort gings erstmal mit dem grossen Van über steile Kiesstrassen zum ersten Trail. Soll locker und flowig sein… und gleich beim Einstieg gabs zwei superheftige Rockfaces. Jaja, für unseren Guide kein Problem, aber für uns am frühen Morgen einfach zuviel. Der Rest des Trails war dann aber eher nach unserem Geschmack. Steil, technisch, aber sehr sehr spassig. Der zweite Trail war dann wieder sehr sehr geil. Vor allem die endlos lange Sektion über die Slickrocks hat uns ein grosses Lächeln auf die Lippen gezaubert. Ready to rumble. Diesen Trail konnten wir an diesem Tag sogar noch ein zweites Mal fahren. Shuttle sei Dank! Beim dritten Ausflug an diesem Tag über Logrides und Drops konnten wir am Schluss noch eine sehr eindrückliche Demonstration unseres Guides Brian bestaunen. Nach einem Drop auf eine Holzrampe schoss er mit Highspeed über ein 3 ziemlich heftige Gaps (6 m, 8 m und 4m). Ohne Probleme. Wie zur Hölle geht das?

Am Sonntag waren wir im von uns bisher weniger geliebten und gelobten Squamish unterwegs. Unser Guide Michael führte uns zum Start von Powersmart, gleich neben dem berüchtigten 19th Hole und Peanuts, einem Trail, den wir bei unserem letzten Besuch vor zwei Jahren bereits ablaufen durften. Powersmart ist ein Trail, der mit viel Speed gefahren werden muss, da einem ansonsten die Geschwindigkeit fehlt, um die riesigen Wurzeln und Steine sauber zu überfahren. Sobald man jedoch ins richtige Feeling kommt, ist der Speedrausch gewaltig und man springt über heikle Passagen, die man vorher viel zu langsam und unsauber durchfahren hätte. 10 Tage in Kanada und wir stellen bereits bemerkenswerte Fortschritte in unserem Fahrkönnen fest. Kleinere Drops werden zum Teil ohne Augenzwinkern und sauber unter die Räder genommen. Auch der eine oder andere Double durfte schon zu viel Lächeln verhelfen und Logrides fahren wir grösstenteils schon sauberer als gewisse Locals, ausser es ist steil oder hoch oben. Wir müssen nämlich wieder einmal feststellen, dass die Trails und die Berge für gewisse Biker bloss aus steilen, fast unfahrbaren Passagen oder Stunts bestehen. Zuzusehen, wie ein Biker diese Hürden mehr oder weniger kontrolliert meistert, ist schon sehr eindrücklich. Aber einen schnellen flowigen Singletrail richtig zu meistern, sauber zu fahren und Kurven und Hindernisse mit einer gewissen Eleganz und Kontrolle hinter sich zu bringen gehört genauso dazu, wie ein paar mal anzuhalten um die Umgebung und deren Schönheit zu geniessen. Zum Glück sind die Aspekte des Bikens so vielfältig und jeder findet seinen Frieden, so oder so.

Zurück zum Biken in Squamish. Das Ende von Powersmart war ziemlich anstrengend, da es immer wieder hinauf ging und wir mit unseren Big Bikes in dieser Hitze verdammt schnell ins Schnauffen kamen. Herr Valentin fühlte sich aufgrund einer Mitternachtspizza nicht sehr wohl und quälte sich mit bleichem und schmerzverzerrtem Gesicht über die Trails. Pseudotsuga (Sprich: Sudozuga) ist ein Trail, den wir vor zwei Jahren auch schon mit dem Hardtail geniessen konnten. Mit mehr Federweg war er einiges angenehmer zum Fahren, aber die Schweissperlen und der schwere Atem blieben trotzdem nicht aus. Zurück im Van ging es nach einem kurzen Besuch in unserem ersten A und W Burgerladen (Juhuuuuuu! Unsere gesundheitsbewussten Guides gaben endlich unseren Gelüsten nach) gings gleich ab Richtung Horseshoe-Bay und ab auf die Fähre Richtung Nanaimo auf Vancouver Island.

Mehr über Vancouver Island, Kamloops und Silverstar in ein paar Tagen. So long and ride on!

Ein paar Sprüche des Tages:

Herr Valentin zeigt auf seinen Bauch und meint: "Dä muess wäg"

Herr Valentin nach dem z’Nacht: "Ich gönne mir jetzt noch einen Nacho-Teller, da ich ja soviel Sport getrieben habe und sogar noch eine Gegensteigung bewältigen musste." Mit Gegensteigung ist übrigens der grosse Step-Up auf dem Freight Train gemeint.

"Schoggi isch Schoggi ond Chääs isch Chääs."

Herr Müller nach drei Stunden schlaf auf der Couch: "Näi wäisch, nome chli chille"

"Did you know that vegeterian is an old indian word for bad hunter?"

Brian, einer unserer Guides, zu Müller: "Nice rims you got there"

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2 Gedanken zu “On the road again”