sweet protection fixer helm

Sweet Protection: Fixer Carbon Helm Testbericht

Wir haben diesen Sommer die Möglichkeit erhalten, einige neue Sweet Protection Produkte zu testen. Über die Firma Sweet Protection und ihre heissen Freeride-Shorts Hunter & Frantic haben wir ja bereits berichtet. Diesmal geht es um ihren Carbon Freeride-Helm Fixer.

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Schwarz, weiss oder rot – your choice

Optik und Design

Der erste optische Eindruck des Helms ist sicherlich Geschmackssache, denn die gewöhnungsbedürftige Form aus dem Motocrossbereich, ist schon speziell und findet eigentlich nur bei Liebhabern gefallen. Mir gefällt die Motocross Optik des Helms nicht schlecht – ist halt mal was anderes. Das Design ist mit den Totenköpfen, den tattoomässigen Flügeln und dem Carbonlook auf dem weissen Untergrund sehr auffällig und aggressiv. Wem das zuviel ist, kann auf die schwarze Version mit reinem Carbonlook zurückgreifen – wem das nicht genug ist, der hat noch die Option Blutrot genannt Devil Red.

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Diese aggressive und auffällige Helmform ist Geschmackssache

Verarbeitung

Der Helm hinterlässt auch bei genauerem Hinsehen einen soliden Eindruck – hochwertige Materialien, einwandfreie Leim- und Nahtstellen und lückenlose Verarbeitung. Man merkt auf den ersten Blick, dass man kein Billigprodukt in den Händen hält.

Die Verschlusssysteme sind ausgeklügelt und funktionieren einwandfrei. Hinten gibt es ein bewährtes Schnellspann-System, um den Helm dem Kopfumfang anzupassen – einfach und unkompliziert. Am Kinn hat man zur Befestigung ein Klicksystem, welches meiner Meinung nach handlicher ist, als der Doppel-D Verschluss, welche beim Downhill oft zum Einsatz kommt.

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Das Occigrip Schnellspannsystem funktioniert einwandfrei

Funktionalität

CRP Shell, Impact Shield, Occigrip No-Roll Tensioning – Viele Systeme mit kompliziert klingenden Namen schliessen auf ein gutes Marketing. Was wirklich dahinter steckt, versuchen wir hier kurz zu erklären:

Die CRP Shell beschreibt eine Polymer-Schale (soweit alles Standard) verstärkt mit Carbon Fasern – dieses Schale wurde dann noch mit einer Karbonhülle ummantelt. Der Impact Shield ist ein ausgeklügeltes Verteilungssystem, welches vor allem die Krafteinflüsse bei seitlichen Schlägen besser über den ganzen Helm verteilt. Occigrip nennt sich das bereits erwähnte Schnellspann-System am Hinterkopf.

Auch in den Bereichen Ventilation hat sich Sweet Protection keine Blösse gezeigt – Auf alle Seite hat es Öffnungen für die Luftzirkulation, so kommt zu keiner Zeit ein Hitzestau zustande. Aufgabe einwandfrei gelöst. Auch beim Gewicht haben die Norweger ganze Arbeit geleistet, mit so viel Schutz und Funktionalität, bei einem eher grossen Helm, noch bei 450 Gramm zu landen, ist ziemlich eindrücklich.

Was den Norwegern etwas weniger gut gelungen ist, ist die Form des Helms. Sie ist zu sehr auf Motocross und Dirt ausgerichtet. In klaren Worten: Der Helm sitzt enorm tief auf dem Kopf, hinten mag das zwecks Schutz noch okay sein, aber auch da stösst man mit einem Rucksack und dem Kopf im Genick an Grenzen.
Vor allem vorne ist die Ausführung leider mangelhaft, der Helm sitzt so tief auf der Stirn, dass man die Helmkante immer im Sichtfeld hat – und zwar so sehr, dass man sich beim Fahren gestört fühlt. Da ist auf jeden Fall Handlungsbedarf vorhanden. Beim Dirten und Cruisen mag das noch okay sein, weil man mit dem Oberkörper relativ senkrecht auf dem Bike sitzt – aber auf dem Trail ist es ein zusätzliches Sicherheitsrisiko, wenn man nicht den ganzen Trail sieht, oder der Rucksack den Helm mitten in der Fahrt ins Gesicht drückt.

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Hier kann man ansatzweise sehen, wie tief die Schale über die Stirn ragt

Spezifikationen

Der Helm wird in drei Grössen hergestellt:

S/M (53 – 56cm)
M/L (56 – 59cm )
L/XL (59 – 61cm)

Bei meinem Kopfumfang (59 cm) passte das M perfekt auf den Kopf und wurde von allen Seiten schön umschlossen. Er sass auch ohne weitere Befestigung fest auf dem Kopf, eben weil der Helm den Kopf so gut umschliesst. Ausserdem bekommt man mit jedem Helm zwei Sätze Polstermaterial – somit lässt sich die Passform noch optimieren. Die Pads sind allesamt mit Klett befestigt, anti-allergisch und waschbar.

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Die Belüfung ist optimal – leider ist die Sicht eingeschränkt

Fazit

Ein spezieller Freeride-Helm, den man auch zum Dirten oder gelegentlichen Downhillen benutzen kann. Materialien und Verarbeitung sind einwandfrei und auf höchstem Niveau. Das Design ist sicherlich Geschmackssache.

Auf dem aktuellen Stand mit dem Manko der Sichtbehinderung würde ich diesen Helm jedoch nicht mit reinem Gewissen weiterempfehlen.

Sweet Protection hat ein durchdachtes Produkt auf den Markt gebracht, das viel Liebe zum Detail zeigt. Gute Arbeit Sweet Protection, aber es ist noch Potential vorhanden.

Alternative

Wer auf der Suche nach einem leichten, cleveren Allround-Helm ist, wird mit dem neuen Produkt von Sweet Protection bestimmt mehr Freude haben. Dem neuen Helm von Sweet Protection für 2014: Bushwhacker

Sweet Protection Bushwhacker helmet from Sweet Protection on Vimeo.

http://www.sweetprotection.com

 

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